Werft die Feen-Zauberstäbe zur Seite, es gibt Alternativen: Das Fledermaus-Equipment habe ich im Onlinestore von H&M gesichtet. Hübsche Flügel mit passendem Zauberstab und alles in frischem Schwarz-Grau. Da sich Halloween nähert sind wir auf der Suche nach einem passenden Kostüm. Als ich meiner Tochter zu Karneval Flügeln aus Federn gekauft hatte, warf meine Mutter mir vor, ihrer Enkeltochter tote Hühner auf den Rücken zu binden. Meine Mutter hat völlig recht und ich tendiere zu reiner Kunst. Hierfür musste keine einzige Fledermaus leiden. Passende Kleidchen im blassrosa Tüll habe ich ebenfalls entdeckt. Mit diesem Outfit werden wir jedes Monster in die Flucht schlagen und gehen auf Kuschelkurs mit allen geflügelten Freunden der Nacht. Nur das Pfeifen üben wir noch.
Tüllkleid mit schwarzen Faltern. Um 30 Euro
Kapuzenjacke mit Fledermausflügeln. Um 20 Euro
Graues Tüllkleid mit Rosen.
Am Elternabend haben die Erzieherinnen meiner Tochter dezent auf die kindergartenuntauglichkeit von Tüll hingewiesen. Deswegen auch hier: Tüll bitte nur an Karneval und Halloween.
Unter dem Titel „Pleasure and Pain“ fasst das Victoria and Albert Museum in London treffend zusammen, was Schuhe ausmacht. In der Regel tut am meisten weh, was am hübschesten ist. Zum Glück verspüren wir den Schmerz nicht beim Ansehen. Deswegen möchte ich Euch die Schuhausstellung empfehlen. Ein Teil des ausgestellten Schuhwerks hat schon manch berühmte Trägerin stolpern lassen. Bis heute treffen sie eine zentrale Aussage über den Menschen, der in ihnen steckt. Schuhe sind Statussymbol. Bei den Ärmsten fehlen sie oft ganz. Die Ausstellung im Victoria and Albert Museum zeigt viele Exponate der neueren Modegeschichte und alte Schuhe verschiedener Jahrhunderte. Neben dem optischen Reiz steht ihre soziokulturelle Bedeutung im Mittelpunkt der Schau. Falls Ihr also einen Trip nach London plant, wäre dies ein schöner Ausflug bei Regenwetter.
Roger Vivier (1907 – 1997) für Christian Dior.
Caroline Groves, England 2014
„Shoes: Pleasure and Pain“, Ausstellung bis 31. Januar 2016. Täglich von 10 Uhr bis 17.45 Uhr, freitags bis 22 Uhr.
Victoria and Albert Museum, Cromwell Road, London SW7 2RL.
Fotos: Victoria and Albert Museum London.
Oberes Bild: Zaha Hadid (geb. 1950) for United Nude
Marc Jacobs verlegt seine Show bei der New York Fashion Week in ein Kino aus dem Jahr 1969, ins Ziegfeld Theatre und präsentiert seine Mode im Stil des American Cinema. Was typisch für den Film der beginnenden 1970er war? Die damals populären Western spielten zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Filmkostüme sollten dies selbstverständlich darstellen, doch im Rückblick sieht man ihnen die Entstehungszeit des Filmes an. Es entsteht ein merkwürdiger 70er-Jahre Retromix, den Marc Jacobs großartig darstellt. Fast wie im Zirkus mischt er auffällige Muster und Farben. Knallig ging es damals auch im Kino zu. Hatte man bisher nur teure Produktionen im aufwändigen Technicolor-Verfahren drehen können, stieg man jetzt auf billigere Technik um. So konnte selbst der schrecklichste B-Movie in Farbe gedreht werden. Und es glänzte die Synthetik in Pastelltönen um die Wette. Wie schön, dass Marc Jacobs dieser leichtfüßige Hinweis auf die teils gruselige Mode im Kino gelingt, ohne selbst daneben zu greifen. Perfekt harmonieren alle Streifen, Karos und bunten Farben miteinander. Sie verleihen den Models einen Hauch Kino-Ambiente und schaffen die schwierige Gratwanderung zwischen Dramatik und Starlet.
Es ist wohl müßig, alle philosophischen Erkenntnisse aufzuzählen, zu denen man bei der Betrachtung eines Berges gelangt. Sicher wisst Ihr schon längst, dass ein Berg imposant ist, eine Herausforderung, aber auch ein Hindernis. Unsere Erdkugel hat Beulen. Und vergleicht man sie mit anderen Planeten, sind es noch nicht einmal besonders große Beulen. Da ich bisher keine Gelegenheit hatte , mir den Olympus auf dem Mars anzusehen, betrachte ich die irdischen Beulen oder Berge. Meist stehe ich nur davor und staune – mehr nicht. Manch ein Künstler hat einem Berg zu Ehren Gedichte geschrieben, großartige Gemälde auf die Leinwand gebracht oder gesungen. Letzteres tun die Foals mit ihrem Song „Mountain At My Gates“. Mit diesem Lied schicke ich Euch ins Wochenende.
I see a mountain at my gates
I see it more and more each day
What I give, it takes away
Whether I go or when I stay
Es sind die Kleinigkeiten, die einen Mann ausmachen. Auf der sicheren Seite ist, wer nur einen teuren Anzug auswählt und es dabei belässt. Langweilig, denn die echten Modehelden bewähren sich bei der Wahl der Accessoires. Aber viele Herren trauen sich kaum zu, zwischen modischem Geniestreich und Abgrund unterscheiden zu können. Von der Kravatte mit passendem Knoten bis zum Schuhabsatz gibt es jede Menge modisches Glatteis – auch in der Herrenmode. Diesen wichtigen Kleinigkeiten und ihrem virtuosen Einsatz widmet Josh Sims sein Buch „Details“ das Ende September 2015 in deutscher Übersetzung im Midas Verlag erscheint. In jeweils eigenen Kapiteln beschäftigt sich der Autor zum Beispiel mit Unterwäsche, Kopfbedeckungen oder Schuhen und allen anderen Accessoires der Herrenmode, ihrer Geschichte und berühmten Trägern. Alles Abgerundet mit viel Fotomaterial bekommt Ihr ab Ende September 2015 im Buchhandel.
Josh Sims: Details, Worauf es beim Mann ankommt, Engl. Broschur vierfarbig, ISBN 978-1-78067-609-8, D: 34,90 Euro, A: 35,70 Euro, CH: 44 sFr.
Ich bin Patricia Guzman. Seit 2008 blogge ich und hab mich bereits davor den Kiosk rauf und runter geschrieben. Lifestyle Bunny ist mein privates Blog über Mode, Lifestyle-Kultur und Einrichtung. Ich liebe schöne Dinge, die ich aber nicht unbedingt selbst besitzen muss. Ich bin keine Shopping-Queen, sondern finde das bewusstem Erleben von Design spannend und hoffe, Euch dafür begeistern zu können. Herzlich Willkommen.