Können Haare Sünde sein?
Warum wird unserem Haupthaar so viel Göttliches zugeschrieben? Es ist als höchster Punkt unseres Körpers dem Himmlichen am nächsten – egal ob versteckt oder zu speziellen Frisuren getürmt oder gedreht. Vielleicht ist es deswegen so etwas Besonderes. Im Islam verdecken viele Frauen ihr Haar. Auch katholische Ordensfrauen tun dies. Das dürfte den meisten bekannt sein. Doch die Lehren des Sikhismus mit seiner Ansicht, Haar sei von Gott gegeben und dürfe deswegen nie gekürzt werden, ist weniger bekannt. Genauso wie manche Gruppen im Judentum ihre Haare nach der Hochzeit verbergen. Dort ist es üblich, dass Frauen nach ihrer Eheschließung eine Perücke tragen. All dies stellt eine ORF-Doku vor, die ich gestern abend gesehen habe und die Ihr hier im Netz finden könnt. Können Haare Sünde sein? Ein Film von Elisabeth Krimbacher.
Foto: Lifestyle Bunny – Patricia Guzman
Casual Friday: Boy
Ich gehörte noch zu den Kindern, die eine Spielpost mit Pappschalter, Stempel und Stempelkissen besaßen. Das war vor der digitalen Revolution und die Menschen griffen tatsächlich zu Papier und Stift, wenn sie sich gegenseitig Nachrichten schicken wollten. Das Video zu „We Were Here“ zeigt mit Text bedruckte Karten, so wie meine Geschwister und ich sie mit unseren Stempeln auch gemacht haben. Der Rückblick auf meine Kindheit passt zum Comeback des Pop-Duos Boy. Die beiden Musikerinnen Sonja Glass und Valeska Steiner ließen seit ihrem Debut vier Jahre verstreichen, ehe sie wieder vors Aufnahme-Mikro traten. Das reicht vielleicht nicht zum Erwachsenwerden, aber die Wehmut schleicht sich auch in weniger Jahren ein. Jetzt sind sie wieder da und begrüßen ihre Fans mit einer passenden Hymne.
„We won’t be gone as long as our echoes resonate
We need no photographs; the past’s not only past“
Vielleicht sollte ich meiner Tochter eine kleine Spielpost schenken. Mit Pappschalter, Stempel und Stempelkissen. Dann hätte ich auch mein Comeback als Postangestellte – früher war ich Beamtin. Hier das Video Boy: We Were Here
Kuscheln mit Ikea?
Ikea Schweiz hat den Literaturkritiker Hellmuth Karasek um eine Rezension ihres auflagenstarken Katalogs gebeten. Und der Schöngeist hat seinen Job souverän erledigt. Das ist weniger amüsant als vielleicht erwartet. Denn er trifft den Kern des Werkes: Ikea begegnet den Kataloglesern auf einer sehr persönlichen Ebene. Schließlich soll es in diesem Buch um unseren Intimbereich gehen: ums Zuhause. Wer in mein Schlafzimmer blickt und mir Tipps geben möchte, wie ich besser schlafen kann, darf selbstverständlich „Du“ zu mir sagen. Auch mit einer Auflage von fast 220 Millionen Exemplaren soll ich das Gefühl haben, persönlich gemeint zu sein. Karasek distanziert sich und döst lieber ohne Ikea-Katalog. „Was fehlte dem Buch, wenn es ein schöngeistiger Roman wäre?“ (Oh ja, das ist der korrekte Konjunktiv.) Ich stimme zu, es fehlt alles und trotzdem blättere ich gerne in diesem Bilderbuch.
Von Feinripp bis Schlüpfer
Wie wagt man einen näheren Blick auf Unterhosen ohne gleich indiskret zu werden? In Stuttgart läuft bis zum 31. Januar 2016 die Wäsche-Ausstellung „Auf nackter Haut – Leib. Wäsche. Träume.“ Mir flatterte dazu eine Mail ins Postfach, in der es zur ausgestellten Wäsche heißt: „Interessant sind sie für jeden, der Klamotten für mehr, als ein bloßes Stück Stoff hält. Solche Menschen willst Du wahrscheinlich in Deinem Blog ansprechen und wir eben mit unserer Ausstellung.“ Die Exponate wollen weniger den lustvollen Blick auf Reizwäsche liefern, sondern Erkenntnis mit dem Blick auf etwas Verborgenes ermöglichen. Was waren das für Menschen, die vor hundert Jahren in groben Leinenunterhosen steckten? Und was trug der Arbeiter im Gegensatz zum Unternehmer – der Mann im Gegensatz zur Frau? Die Ausstellungsmacher nehmen ihre Besucher mit auf eine reizvolle Reise in die gesellschaftlichen Zusammenhänge, Gestern und Heute.
„Auf nackter Haut – Leib. Wäsche. Träume“ vom 22. Mai 2015 bis 31. Januar 2016. Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Stuttgart. Dienstags bis sonntags 10 bis 18 Uhr, donnerstags bis 21 Uhr. Erwachsene 3 Euro (ermäßigt 1,50 Euro), Kinder und Schüler frei. Weitere Infos auf der Website „Auf nackter Haut“.
Die berühmten Monokinis der 1960er und 1970er Jahre. Hier zeigt sich die Bikini-Variation mit eingearbeiteten Kunststoffringen im Vorderteil. Das ganze in Quietschgelb.
Benger-Bikini; Synthetik, Plastik; 1968, Haus der Geschichte Baden-Württemberg /Noshe
Blick in die Wäsche-Ausstellung „Auf nackter Haut“ in Stuttgart.
Haus der Geschichte Baden-Württemberg / Sacha Dauphin
Happy Birthday, ID
Zu seinem 35. Geburtstag hat sich das ID Magazine etwas ganz besonderes gewünscht: Ein Cover in elf unterschiedlichen Looks kreiert von elf verschiedenen Designern. (mehr …)